Ein Blick hinter die Kulissen mit CEO Christoph Schmidt
Die Digitalisierung in Deutschland ist ein Dauerthema – und für viele ein Dauerfrust. Während Unternehmen längst KI-Tools nutzen, Prozeste automatisieren und Plattformen skalieren, kämpfen viele Behörden noch immer mit Papierakten, überholten Formularen oder fehlendem Personal.
Doch wie sieht der Behördenalltag wirklich aus?
Und was bedeutet das für Makler, Banken, Projektentwickler und Investoren?
In meinem aktuellen ImmoKaiser Podcast spreche ich mit Christoph Schmidt, CEO und Mitgründer von DocEstate, einem PropTech-/GovTech-Unternehmen, das bundesweit Behördenauskünfte digitalisiert, automatisiert – und für tausende Kunden zugänglich macht.
Was Christoph erzählt, ist nicht nur spannend – sondern an vielen Stellen auch erschreckend, aufschlussreich und überraschend.
Die wohl eindrucksvollste Anekdote aus dem Gespräch stammt von einem Amt, das versuchte, den Aktenbestand zu digitalisieren:
Eine Person – ein Jahr lang am Scanner.
Ergebnis: 1 % digitalisiert.
Und die nachkommenden Akten wurden einfach wieder oben draufgelegt.
Was nach einer überzeichneten Szene aus einer Bürokratie-Satire klingt, ist real. Und es verdeutlicht: Digitalisierung ist nicht überall ein technologisches, sondern oft ein strukturelles Problem.
DocEstate bezeichnet sich selbst als „One-Stop-Shop für Immobilienbezogene Behördenauskünfte“.
Was bedeutet das konkret?
Makler, Banken, Investoren und Kanzleien nutzen DocEstate, um Dokumente wie:
…innerhalb weniger Klicks zu erhalten – statt Stunden oder Tage mit der Recherche nach Ämtern, Ansprechpartnern und Antragswegen zu verbringen.
Christoph schildert im Podcast, wie tief die Herausforderungen in der Verwaltung sitzen. Einige seiner Beobachtungen:
Viele Behörden ersetzen ein PDF-Formular durch ein Online-Formular – ohne sicherzustellen, dass Daten richtig ankommen, vollständig sind oder intern weiterverarbeitet werden können.
Ergebnis: Es dauert länger als vorher.
Ein echtes Beispiel:
„Bitte schicken Sie uns das Original – postalisch.“
Obwohl eine digital signierte Vollmacht bereits das Original ist.
Der Osten ist laut Christoph oft sehr langsam, einige Großstädte in NRW ebenso.
Frankfurt hingegen sei vergleichsweise gut organisiert.
Teilweise fehlt sogar ein Scanner für A0-Pläne.
Makler, die ihre Auskünfte selbst einholen, investieren dafür im Schnitt:
DocEstate automatisiert diese Prozesse – und liefert Dokumente meist innerhalb von 14 Tagen, manchmal schneller.
Was bedeutet das für Makler?
Christoph gibt im Podcast einen exklusiven Einblick in die Pipeline:
DocEstate arbeitet daran, jede Dokumentenart mit einem eigenen KI-Modell auszuwerten.
Das bedeutet künftig:
Ein echter Gamechanger – vor allem für Banken, Kanzleien und Investoren, die große Mengen an Auskünften verarbeiten.
Auf die Frage, wie das digitale Amt der Zukunft aussieht, antwortet Christoph überraschend nüchtern:
„2030? Da wird sich nicht viel ändern. 2035 hoffentlich – aber selbst das fällt mir schwer zu prognostizieren.“
Realistisch? Ja.
Ernüchternd? Auch.
Und genau deshalb braucht es Unternehmen wie DocEstate, die zwischen Behörden und Immobilienwirtschaft eine technologische Brücke schlagen.
Christoph zeigt im Podcast eindrucksvoll:
Für Makler, Banken, Investoren und Dienstleister gilt:
Wer die Realität der Behördenprozesse kennt, kann seine eigenen Prozesse besser planen, beschleunigen – und skalieren.
🎙️ Podcastfolge mit Christoph Schmidt (DocEstate)