Markteinschätzungen im Überblick
Bis Februar 2022 |
Seit März 2022 |
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Preisniveau |
Konstant steigend | Sinkend, Verkäufer verlangen noch altes Preisniveau |
Wesentliche Herausforderungen |
Objekte für die Vermarktung akquirieren | Käufer mit Objektfinanzierungen identifizieren |
Marktmacht |
Verkäufermarkt | Käufermarkt |
Courtage in EUR |
Steigend aufgrund steigender Objektpreise | Rückläufig aufgrund sinkender Objektpreise |
Courtage in % |
Konstant bis leicht sinkend | Noch keine Aussage möglich |
Angebot u. Nachfrage auf Immobilien-Portalen |
Große Nachfrage trifft auf sehr knappes Angebot | Spürbar sinkende Nachfrage trifft auf steigende Angebot |
Der Immobilienmarkt im Wandel
War der Immobilienmarkt bis zum Frühjahr dieses Jahres sehr stabil in der Entwicklung, haben sich seitdem entscheidende Faktoren geändert.
Während Makler bis Frühjahr 2022 relativ einfach Käufer für Immobilien finden konnten und die Preisentwicklung stetig nach oben ging, ist die Nachfrage nach Immobilien seitdem spürbar zurückgegangen. Viele Käufer entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass die Kosten für Umweltauflagen, Energie und Zinsen zunehmen. Immer häufiger können Sie auch von Verkäufern verlangen, dass sich dies in Kaufpreisreduzierungen niederschlägt. Gerade junge Immobilienberater kennen diese Situation noch nicht.
Die Konsequenz: die Immobilienfinanzierung gewinnt wieder an Bedeutung, ebenso die Qualifizierung der Makler für den Objekteinkauf und das Objektmarketing. Die Leistung der Makler steht also wieder mehr im Vordergrund.
Preisrückgänge bei allen Arten von Immobilien
Nach den Eigentumswohnungen (-0,86 Prozent) sinken die Preise für Bestandsimmobilien am zweitstärksten (-0,69 Prozent). Aber auch die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser sinken erstmals leicht (-0,26 Prozent).
Der EPX hedonic basiert auf Transaktionsdaten privater Immobilienfinanzierungen der Europace-Plattform. Über Europace werden nach eigenen Angaben rund 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt.
Tilgung und Beleihungsauslauf sinken
Interhyp hat die über ihre Plattform abgeschlossenen Finanzierungen für den Bau oder Kauf einer Immobilie im 1. Halbjahr 2022 ausgewertet. Der Blick auf die 6 Großstädte zeigt größere Preisrückgänge in Köln, München und Leipzig. Gestiegene Bauzinsen, die sich seit Jahresbeginn etwa verdreifacht haben, drücken auf die Leistbarkeit. Käuferinnen und Käufer wählen leicht niedrigere Tilgungen, aber Finanzierungen werden mit mehr Eigenkapital und längeren Zinsbindungen noch sicherer.
Quelle: https://www.interhyp.de/ueber-interhyp/presse/auswertung-baufinanzierung-in-deutschland.html
Die Rat des Maklers wird wieder vermehrt gesucht
Mit einer Maklerquote von gut 67 Prozent war der August der stärkste Monat für die professionelle Immobilienvermittlung seit 2020. „Eigentümer drängen vermehrt und verunsichert auf den Markt und setzen auf Unterstützung“, interpretiert AVM-COO Christian Sauerborn die Ergebnisse der jüngsten Analyse der Maklerquote in der aktuellen Gemengelage aus Krieg, Energiekrise, Inflation und steigenden Bauzinsen. „Das bedeutet insbesondere, dass jetzt die Zeit der hochqualifizierten Immobilienmakler gekommen ist, die beide Seiten, Eigentümer und Interessent, professionell beraten können.“ Zum Vergleich: Im Juli wurden 64 Prozent der Wohnimmobilien über eine Immobilienmaklerin oder einen Immobilienmakler vermarktet.
Quelle: Sprengnetter GmbH, https://www.konii.de/news/juli-august-analyse-starkster-monat-fur-maklerinnen-und-makler-seit-2020-202209142056
Nachfrage nach Kauf-Immobilien rückläufig
Quelle: Immobilienscout24, https://www.immobilienscout24.de/unternehmen/news-medien/news/default-title/angebots-boom-fuer-kaufimmobilien/
Was das für Ihre Immobilienvermittlung bedeutet
Makler-Unternehmen können sich wie folgt auf diese veränderten Markt einstellen:
- Viele Immobilien-Eigentümer denken darüber nach, ihre Immobilie zu verkaufen, bevor die Preise weiter sinken. Nutzen Sie die Gunst der Stunde nutzen, qualifizierte Leads aus der Sparkasse zu generieren.
- Viele jüngere Immobilienberater haben einen solchen Markt noch nicht erlebt. Schulen Sie Ihre Berater, um sie auf die neue Marktlage vorzubereiten.
- Die Anzahl der Immobilienverkäufer, die den Rat eines Maklers suchen, nimmt zu. Stellen Sie Verkäufern gegenüber wieder stärker ihre Vermarktungsleistung heraus.
- Die Nachfrage nach Immobilien ist auf der Käuferseite rückläufig. Zapfen Sie für die Erhöhung der Objekt-Nachfrage alle relevanten Kanäle an, um mit Objekt-Marketing möglichst viele Kauf-Interessenten generieren zu können.
- Unterstützen Sie Käufer mit Energieberatung, um zum einen Kaufpreis beeinflussende Faktoren zu identifizieren und zum anderen die laufenden Kosten besser einschätzen zu können.
- Helfen Sie Käufern bei der Finanzierung.
- Mit dem Einsatz virtueller Besichtigungen können Sie sehen, wer wie stark an dem Objekt interessiert ist und so den optimalen Verkaufspreis für den Eigentümer erzielen zu können.
Die Autoren
Thomas Rogge
Geschäftsführer
Thomas Rogge hat 2016 die ProFido Beratung für Banken und Sparkassen gegründet, nachdem er vorher bereits fast 20 Jahre im Management von auf Finanzdienstleister spezialisierte Unternehmensberatungen tätig war.
Fachliche Schwerpunkte:
- Personalmanagement
- Vertriebsstrategie
- Prozessoptimierung
Robert Kaiser
Geschäftsführer
Robert Kaiser hat knapp 20 Jahre Erfahrung in der digitalen Transformation großer Unternehmen. Seit 2020 begleitet er vor allem bankennahe Immobilienmakler bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Wachstumspläne
Fachliche Schwerpunkte
- Digitale Transformation
- Unternehmensstrategie
- Projektmanagement