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Der private Vermietermarkt unter der Lupe

Der deutsche Vermietermarkt ist komplex und bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Matthias Heißner, Experte mit über 30 Jahren Erfahrung und CEO der Vermieterwelt GmbH, hat im „ImmoKaiser“-Podcast wertvolle Einblicke gegeben. Hier sind die fünf wichtigsten Punkte, die man über den deutschen Vermietermarkt wissen sollte:

 

1. Die Größe des deutschen Vermietermarkts

Der deutsche Mietmarkt ist beachtlich groß: Rund 25,26 Millionen Wohneinheiten sind vermietet, von denen etwa 17,3 bis 17,5 Millionen in privater Hand liegen. Vor 12 Jahren gab es noch 3,9 Millionen private Vermieter, diese Zahl ist mittlerweile auf 5,3 Millionen gestiegen. Deutschland hat eine Wohneigentumsquote von etwa 40 %, was bedeutet, dass 60 % der Bevölkerung zur Miete wohnen – ein Zeichen für die enorme Bedeutung des Vermietermarkts.

 

2. Die Player im Vermietermarkt

Der Markt wird klar von privaten Vermietern dominiert. Private Vermieter sind Einzelpersonen oder Familien, die in der Regel eine kleine Anzahl an Wohneinheiten besitzen – häufig als Kapitalanlage oder durch Erbschaft. Sie machen rund 65-70 % der vermieteten Wohneinheiten in Deutschland aus. Der Rest entfällt auf Wohnungsbaugesellschaften wie Vonovia, LEG, Genossenschaften und institutionelle Investoren, die Tausende von Wohneinheiten verwalten und oft börsennotiert sind. Heißner betonte, dass private Vermieter trotz ihres großen Anteils oft weniger professionell agieren als institutionelle Akteure.

ImmoKaiser #27 Outtake 1
ImmoKaiser #27 Outtake 2-1
ImmoKaiser #27 Outtake 3
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ImmoKaiser #27 Outtake 5
ImmoKaiser #27 Outtake 6

 

3. Herausforderungen für private Vermieter

Ein Hauptproblem für private Vermieter ist die Unsicherheit bei Mietanpassungen. Private Vermieter neigen dazu, ihre Immobilien selbst zu verwalten oder mit minimalem Aufwand zu betreiben. Dies bedeutet oft, dass persönliche Beziehungen zu den Mietern bestehen, was ein harmonisches Mietverhältnis fördern kann, jedoch nicht immer auf Professionalität basiert. Studien zeigen, dass 64 % der privaten Vermieter die Miete nicht anpassen, aus Angst vor Konflikten oder Unsicherheiten im Mietrecht. 

Institutionelle Vermieter handeln in der Regel wirtschaftlich getrieben und passen Mieten in regelmäßigen Abständen an, um die Rentabilität sicherzustellen.

Diese Faktoren können privaten Vermietern langfristig finanzielle Einbußen und Schwierigkeiten beim Verkauf der Immobilie verursachen.

 

4. Die Rolle der Makler im Vermietermarkt

Makler spielen vor allem in den Ballungszentren eine bedeutende Rolle: 70 % der Vermietungen dort werden über sie abgewickelt. In ländlichen Regionen hingegen liegt der Fokus stärker auf privaten Vermietungen. Makler, die sich auf die Vermietung spezialisieren, profitieren langfristig, da sie Kontakte zu potenziellen Käufern aufbauen können. Doch Heißner kritisiert die oft mangelnde Fachkompetenz bei der Vermietung und rät zu mehr Schulung und Spezialisierung.

 

5. Aktuelle Trends und die Zukunft des Marktes

Die Digitalisierung hält auch im Vermietungsmarkt Einzug, allerdings langsamer als in anderen Bereichen. Plattformen wie Vermietet.de und Vermieterwelt bieten Lösungen für Vermieter, um Prozesse zu professionalisieren. Heißner betont, dass vor allem jüngere Vermieter unter 60 Jahren eine höhere Bereitschaft zur Nutzung digitaler Tools zeigen. Ein weiterer Trend ist der steigende Bedarf an energieeffizienten Wohnungen und die Anpassung der Mietstrukturen an wirtschaftliche Gegebenheiten, wie z. B. gestiegene Zinsen und Energiekosten.

Den ImmoKaiser Podcast mit Matthias Heißner zum privaten Vermietermarkt können Sie überall hören, wo es Podcasts gibt, u.a. auch per Webplayer hier:

 

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