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McMakler und homeday steigern 2021 die Verluste stärker als den Umsatz

McMakler und homeday haben ihre Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht und die Zahlen sehen alles andere als rosig aus: 

McMakler macht 2021 52 Mio. € Verlust

Am 11. Juli 2023 veröffentlichte McMakler seinen Jahresabschluss im Bundesanzeiger. Wir haben Ihnen die wesentlichen Fakten zusammengetragen:

Der Umsatz von McMakler klettert um 40 Mio. €, der Verlust um 29 Mio. €

Zwar konnte McMakler den Umsatz im Geschäftsjahr 2021 von 52 Mio. € um 77% auf 92 Mio. € steigern. Allerdings wurde der Umsatzzuwachs teuer erkauft. Der Jahresfehlbetrag stieg in demselben Zeitraum nämlich von -23 Mio. € um 129% auf -52 Mio. €. Die Verluste summieren sich damit mittlerweile auf 127 Mio. €.

McMakler ist zum Bilanzstichtag 2021 mit 14 Mio. € überschuldet

Zum Bilanzstichtag 31.12.2021 wies McMakler einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 14 Mio. € aus. Diese Überschuldung konnte im Laufe des Jahres 2022 durch neue Kapitalerhöhungen mit einer Gesamthöhe von Höhe von 53 Mio. € beseitigt werden, davon flossen im Januar 2022 52 Mio. € und im September 2022 weitere 10 Mio. €.

McMakler fließen 2022 frisches Kapital i.H.v von 87 Mio. € zu

Zudem hat McMakler 2022 Fremdkapital im Volumen von 25 Mio. € aufgenommen. Insgesamt floss McMakler damit im Jahr 2022 frische Liquidität in Höhe von 87 Mio. € zu. Doch diese Liquidität scheint im Sommer 2023 bereits verbraucht gewesen zu sein. Denn im Juni 2023 berichtete das Handelsblatt von einer neuen Finanzierungsrunde bei McMakler. In deren Rahmen soll das Unternehmen weitere 20 Mio. € Eigenkapital eingesammelt haben. 

Die Unternehmensbewertung von McMakler halbiert sich laut Handelsblatt auf 400 Mio. €

Die Unternehmensbewertung habe sich in der 2023er Finanzierungsrunde gegenüber dem Vorjahr auf 400 Mio. € halbiert, so das Handelsblatt in diesem Artikel.

Kosteneffizienzmaßnahmen stehen im Vordergrund

In dem Geschäftsbericht für das Jahr 2021 schreibt McMakler daher auch, dass Kostensenkungsmaßnahmen im Vordergrund stehen. So wurde u.a. die Liquidation des italienischen Tochterunternehmens eingeleitet.

 

homeday weist 2021 21 Mio. € Verlust aus

Bei homeday sehen die Zahlen nicht besser aus. Am 11. August 2023 veröffentlichte Homeday seinen Jahresabschluss im Bundesanzeiger. Hier sehen die wesentlichen Zahlen wie folgt aus:

Das Rohergebnis von homeday wächst um 16%, der Verlust um 23%

Im Gegensatz zu McMakler weist homeday keinen Umsatz, sondern nur ein Rohergebnis aus. Zwar konnte homeday das Rohergebnis im Geschäftsjahr 2021 von 17,7 Mio. € um 16% auf 22,5 Mio. € steigern. Allerdings wurde auch hier der Umsatzzuwachs teuer erkauft. Der Jahresfehlbetrag stieg in demselben Zeitraum nämlich von -17,7 Mio. € um 23% auf -21,7 Mio. €. Die kumulierten Verluste summieren sich mittlerweile auf 78,4 Mio. €.

homeday ist zum Bilanzstichtag 2021 mit 34,5 Mio. € überschuldet

Zum Bilanzstichtag 31.12.2021 wies auch homeday einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 34,5 Mio. € aus. 

homeday fließen 2021 frisches Kapital i.H.v von 22,5 Mio. € zu

Das Unternehmen hat 2021 Wandeldarlehen im Volumen von 16,8 Mio. € aufgenommen. Zudem fand eine Kapitalerhöhung in Höhe von 5,7 Mio. € statt. Dem Unternehmen hat so insgesamt 22,5 Mio. € Liquidität erhalten. Zur Unternehmensbewertung liegen keine öffentlich verfügbaren Zahlen vor.

 

Hybrid-Makler auf der Suche nach Kosteneffizienz

Es ist zwar beeindruckend, welche Marktpräsenz McMakler mittlerweile aufgebaut hat. Die Zeit des Wachstums wurde aber nicht genutzt, um ein profitabel skalierbares Geschäftsmodell aufzubauen. In unserem Blog-Beitrag vom 21.09.2021 berichteten wir bereits über die u.E. bestehenden Herausforderungen bei McMakler.

Angesichts dieser Geschäftsentwicklung dürfte bei den sogenannten Hybrid-Maklern eine strategische Neuausrichtung stattgefunden haben:

  1. Es dürften nicht mehr Umsatzvolumen und Umsatzsachstum über allem stehen. Viel wichtiger dürften Kosteneffizienz und Wachstumsinitiativen mit raschem positiven Ergebnisbeitrag geworden sein. Kostspielige Eintritte in neue Märkte dürften beendet oder stark zurückgefahren werden (siehe Rückzug aus Italien bei McMakler).
  2. Gesucht werden dürften also Manager, die gezeigt haben, dass sie Kosten- und Prozess-Exzellenz herbeiführen können. Der Business Insider berichtete im Mai 2023 über das neue Management Team, das McMakler in die Erfolgsspur bringen soll.
  3. Fixkosten werden reduziert, indem Mitarbeiter abgebaut werden. Bei McMakler ist im Mai 2023 bereits die 3. Kündigungswelle gerollt (der Business Insider berichtete).
  4. Die Immobilienberater dürften in großem Umfang weiterqualifiziert werden, damit sie auch unter den seit Frühjahr 2022 vorherrschenden Marktbedingungen erfolgreich vermitteln können. Dann die Immobilienmakler sind in ihrer Mittlerposition wieder viel mehr gefordert, um z.B. zwischen den unterschiedlichen Kaufpreisvorstellungen der Käufer und Verkäufer zu vermitteln.

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